Vorstellung der WEQUAL-Projects: Technologie im Dienst der nachaltigen Gebietsentwicklung
Am Vormittag des 12. Juni 2019 fand im NOI Techpark in Bozen eine Konferenz statt, auf der die endgültigen Ergebnisse des Forschungsprojekts FESR WEQUAL (Centro servizi WEb per la progettazione multidimensionale di QUALità e il monitoraggio teleoperato di Infrastrutture Verdi) vorgestellt wurden
(wequalproject.eu).
Es waren folgende RednerInnen anwesend: Fabrizio Mazzetto, Professor in Agrarmechanik an der Freien Universität Bozen, Dr. Giuliano Sauli von Naturstudio, Gianluca Ristorto, Luft- und Raumfahrtingenieur bei MAVTech GmbH, Raimondo Gallo, Forscher an der Freien Universität Bozen, Nadia Zorzi, Forscherin bei Maccaferri Innovation Center und, anschließend, Pasqualina Sacco, Forscherin bei Fraunhofer Italia Research.
Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Maccaferri Innovation Center, einem multidisziplinären und hochqualifizierten Forschungsteam, MAVtech, einem Ausgründungsunternehmen des Polytechnikums Turin, Naturstudio, einem Unternehmen, das im Bereich der Umweltverträglichkeitsprüfung und der
Naturwissenschaften tätig ist, sowie mit der Forschungsgruppe des Labors für Agroforestry Innovations der Freien Universität Bozen, durchgeführt.
Das im Jahr 2017 gestartete Projekt hat zum Ziel Umweltrelevante Vorhaben den letzten Empfehlungen der Europäischen Kommission zur nachhaltigen Entwicklung des Territoriums und der Grünen Infrastruktur (Green Infrastructure) anzupassen. In Folge dieser aufkommenden Bedürfnisse im Ramen der Europäischen Union, haben die WEQUALProjektpartner ein Informationssystem geschafft, das die Planung nachhaltiger bautechnischen Maßnahmen
an Wasserläufen unterstützt.
Das System besteht aus einem Bewertungstool, das Prognosen für die Zukunft ermöglicht indem es Umweltauswirkungen von Maßnahmen an bereits fertiggestellte oder noch zu realisierende Wasserläufe genau berechnet. Die Gefahr von Ufererosion an Fließgewässern kann, z.B., entweder durch traditionelle Techniken oder durch den Einsatz einer naturnahen Ingenieurtechnik, die vegetatives Wachstum ermöglicht, vermindert werden. Das vom System bereitgestellte Instrument hilft bei der Überprüfung, bzw. Nachhaltigkeitsprüfung, der Auswirkungen von umweltrelevanten Vorhaben auf umweltbezogene Schutzgüter.
Die Innovationskraft dieses Systems liegt in der Möglichkeit, eine Multikriterien-Analyse von technischen Maßnahmen an Wasserläufen durchzuführen, d.h. sowohl die kurzfristigen als auch die langfristigen Auswirkungen solcher Eingriffe nicht nur unter technischen und umweltlichen, sondern auch unter wirtschaftlichen und sozialen Gesichtspunkten zu bewerten.
Z.B., Zeitaufwand für die Einsetzung der Maßnahmen, die Antwort der Bewohner, die Notwendigkeit einer etwaigen Landenteignung der Grundstückseigentümer können daher berücksichtigt werden. Innovativ ist aber auch das Tool für die Bewertung der umweltlichen und morphologischen Effekte, die durch mittels Drohnen erfasster fünfzehn Umweltindikatoren eingeschätzt werden können. Die Drohnen sind mit verschiedenen optischen Sensoren ausgestattet, mit denen das untersuchte Gebiet auf verschiedenen Detaillierungsgrade untersucht werden kann.
Außerdem ist das online-System auch mit einer Datenbank ausgestattet, die die erzielten Ergebnisse des Projekts sammelt. Auf die Datenbank können die zukünftigen Benutzer zugreifen, um Prognosen über die umweltrelevanten Auswirkungen und die Nachhaltigkeit ihrer Bauprojekte in Fließgewässergebiete abzugeben. In der Anfangsphase der Umsetzung des online-Systems wird die Datenbank die Ergebnisse einiger Fallstudien enthalten, die im Verlauf des WEQUAL-Projekts auf sechs Wasserläufe durchgeführt wurden: Etsch, Zielbach, Saltnerbach, Tinnebach, Eisack und Passer. Die online-Plattform, die innerhalb des WEQUAL-Projekts entwickelt wurde, kann von Experten dieses wissenschaftliche Bereiches und öffentlichen Verwaltungen eingesetzt werden, um Entwurfsplanungen, die
nicht nur effektiv, sondern auch umweltverträglich und nachhaltig sind, zu erstellen.
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Pictures courtesy of Maccaferri Innovation Center
